Immer Ärger mit dem Dienstpersonal

Immer Ärger mit dem Dienstpersonal

Dreißig Grad. Glühender Sonnenschein. Der ergebene Diener der königlichen Katzenschaften sitzt schwitzend draußen am Laptop während um ihn herum, wild über den Hof verstreut, fünf Katzen in ihren letzten Zügen dahinsiechen. So mag es jedenfalls dem ungeschulten Blick eines außenstehenden Beobachters erscheinen, wenn er sie so daliegen sieht, theatralisch alle Viere von sich gestreckt, ohne jede Regung.

Von drinnen tönt ein lautes, forderndes Mauzen. Herr Kalle fordert lautstark seinen Freigang ein. Da dem feinen Herrn die Katzenklappe noch nicht geheuer ist, wird ihm die Tür aufgetan, auf dass er gefahrlos den Weg nach draußen beschreiten kann. Zögernd und dennoch zielstrebig schlägt er den Weg Richtung Katzennetz ein, schnuppert und schickt sich an, daran hochzuklettern.

Der Diener sieht sich zum Einschreiten genötigt, schnappt sich den übermütigen, nun protestierenden und zappelnden Kater und hält ihn zurück. Mehr noch. Er schickt sich an, sich aufzulehnen und eine Diskussion zu beginnen.

“Nein, Kalle, daraus wird nichts. Stark frequentierte Bundesstraßen und rot-weiße, unbedarfte Kater passen nicht zusammen.”

“MAUUUUUUU!!!”

“NEIN!”

Uneinsichtig und leicht gekränkt zieht Herr Kalle sich zurück und begnügt sich damit, es den Rest des Tages der übrigen Katzenbande gleichzutun, nicht jedoch ohne seinem ergebenen Diener jenen bestimmten Blick zuzuwerfen, der jedem Katzenhalter das Blut in den Adern gefrieren lässt. “Dafür, Mensch, wirst du bezahlen!”.

Der Diener sieht dem jedoch gelassen entgegen und grinst den Kater mit einem ebenso vielsagenden Blick nahezu diabolisch an. Weiß er doch: Bald ist Fütterungszeit. Und ER, der Diener bestimmt, wann, ob und wieviel.