28.07.2003 - 05.08.2020

Siebzehn Jahre fröhliches Gequäke, Dauerschnurren, gelegentliches Motzen und immer im typischen Passgang unterwegs. Siebzehn Jahre und acht Tage war Herr Stitch mein treuer Begleiter durch alle möglichen und unmöglichen Situationen. Siebzehn Jahre und acht Tage - Das sind fast 84 Menschenjahre.

Herr Stitch war mein Fels in der Brandung. Wortwörtlich. Ein Fels von einem Kater. Groß, kräftig und mit unerschütterlicher Gemütsruhe trottete er durch sein langes Leben, liebte es, seine weiblichen Artgenossen zu ärgern, über den Hof zu schlendern, stundenlang in der Sonne zu braten und sich häufig und kräftig durchmassieren zu lassen. Neuzugängen gegenüber war er immer sehr aufgeschlossen und äußerst geduldig. Sobald es allerdings Essen oder Leckerchen gab wurde aus dem Gemütskater schon mal ein vierbeiniger Blitz. Namen hatte er viele - Stitch, Stitchel, Mausebär, Bärchen, ollen Sausack usw. aber sein Wesen war einmalig. Anfangs noch ein brummeliger Stinkstiefel entwickelte er sich innerhalb kürzester Zeit zu einem fröhlichen Schmusekater. Er hatte diese gewisse Fähigkeit, einem direkt in die Seele zu blicken. Wir hatten eine sehr tiefe und ganz besondere Bindung.

Nahezu von Anfang an ist er mit allerhand gesundheitlichen Problemen fertiggeworden. Katzenschnupfen, FORL, Arthrose, Atemwegsprobleme sowie zwei inoperable Gewebeknoten in der Herzgegend. Nichts konnte ihn unterkriegen. Bis er vor zwei Wochen einen Fieberschub bekam von dem er sich leider nicht mehr erholte. Das Fieber ging zwar zurück aber er lag fast nur noch. Wenn er ging, dann schwankend und immer an Wänden und Ecken entlang. Organisch war er völlig gesund aber das Alter und vermutlich auch die mittlerweile gewachsenen Knoten forderten nun ihren Tribut. Wir haben alles gegeben um ihm zu helfen, aber es half nichts. Gestern entschied ich mich dann schweren Herzens dazu ihn gehen zu lassen, damit er nicht länger leidet.

Stitch, mein Herzenskater, ich danke dir für über siebzehn Jahre treue Begleitung, für das geduldige Ertragen meiner damals häufigen depressiven Schübe und für jede Menge Spaß und Freude. Du wirst hier fehlen und wir vermissen dich sehr. Ich hätte dir so sehr gewünscht, hier zu Hause irgendwann einfach einzuschlafen, im Kreis deiner Lieben aber es sollte nicht sein. Machs gut mein Seelenpartner und ärgere die anderen nicht zu sehr.

Louise, Kalle, Nati, Jerry, Melli und Thorsten