Zwei Brüder. Zwei unterschiedliche Charaktere. Gizmo, der Draufgänger. Der von Anfang an alle fremden Katzen niedergestarrt hat, die sich ihm in den Weg stellten. Der seinen Willen mit aller Gewalt durchsetzt (oder es zumindest versucht). Der sofort da ist, wenn man ihn ruft. Der sich für seine Streicheleinheiten regelrecht aufdrängt.

Und Kalle, der schüchterne. Der lieber die Flucht in sichere Gefilde antritt, sobald Gefahr in Form fremder Katzen lauert. Der sich bitten lässt. Der unten am Treppenabsatz kurz mauzt, wieder nach oben in sein sicheres Revier verschwindet und ab und an um die Ecke guckt, auf dass man ihm folgen möge.

Zusammen aufgewachsen haben die beiden sich irgendwann aus unerfindlichen Gründen auseinandergelebt und oft richtig gefetzt.

Aus diesem Grund kam Ende 2015 Gizmo zu mir und hatte es aufgrund seiner Art lange schwer mit einigen meiner anderen Katzen. Weil er sich nie unterordnen wollte. Aber man hat sich arrangiert, irgendwann gab es nur noch kurzes gefauche und heute geht es ganz friedlich zu.

Als ich dann auch noch Kalle übernehmen sollte habe ich mir schon meine Gedanken gemacht. Es läuft gerade richtig gut. Was, wenn es hier wieder losgeht mit den beiden?

Nach anfänglichem gefauche und gemaule stellte sich raus, dass alle Sorgen unbegründet sind. Gizmo ist sowas wie Kalles Bodyguard geworden. Immer, wenn Kalle erste Streifzüge wagt, ist Gizmo in unmittelbarer Nähe. Er stellt sich vor ihn, wenn z.b. Louise “dem neuen” gegenüber zu frech wird. Er spielt mit ihm, tobt mit ihm quer durchs Obergeschoss, teilweise aber auch schon unten und er putzt ihn desöfteren. Und Kalle scheint es zu genießen.

Ich bin guter Dinge, dass es diesmal so bleibt zwischen den beiden, denn Gizmo ist hier viel sozialer und ruhiger geworden, was wohl auch daran liegt, dass es hier ein paar mehr Katzen gibt, die ihm gezeigt haben, dass es besser ist, sich doch ab und zu mal unterzuordnen.